Wir gratulieren Maurice Ravel zum 150. Geburtstag und senden Glückwünsche des Hamburgers CPE Bach nach Frankreich.
CPE Bach gratuliert Maurice Ravel zum 150. Geburtstag! Auf den ersten Blick haben Carl Philipp Emanuel Bach und Maurice Ravel wenig gemeinsam – nicht zuletzt, weil Ravel 161 Jahre nach CPE Bach geboren wurde. Doch beide prägten den Übergang zwischen zwei musikalischen Epochen.
CPE Bach führte eine neue Freiheit in der Musik ein, es scheint, als würde er das enge Korsett, das sein Vater Johann Sebastian geschnürt hatte, lösen. Damit hat er sehr stark seine Nachwelt, insbesondere W. A. Mozart beeinflusst: freie Fantasien, Sonaten mit obligater Klavierstimme, die mit der Oberstimme im Dialog mit dem Soloinstrument steht, weniger Polyphonie, ein neuer, emotionalerer Umgang mit dem Orchester in seiner Symphonik etc.
Ähnlich befreite sich Ravel von den Fesseln der Romantik. Im französischen Impressionismus wurden deren Ausdrucksmittel weiterentwickelt, die Tonalität aufgelöst und die Moderne vorbereitet. Trotz des zeitlichen Abstands verbindet beide eine Schlüsselrolle im musikalischen Wandel. Sie waren Erfinder, die mit Mut neue Wege gingen, aber die Traditionen ihrer Vorgänger genau kannten. Sie waren Brückenbauer zwischen musikalischen Welten.
Außerdem hören wir eine leuchtende Sonate des jungen Felix Mendelssohn Bartholdy.
CPE Bach, Freie Fantasie für Klavier solo fis-moll Wq. 67
Maurice Ravel, Kaddish
CPE Bach, Sonate c-moll für Violine und Klavier Wq. 78
Felix Mendelssohn Bartholdy, Sonate f-moll für Violine und Klavier op. 4
Michael Stürzinger, Violine
Franck-Thomas Link, Klavier