, https://www.youtube.com/watch?v=mpFP4ug9HQA
https://www.youtube.com/watch?v=mBR5B95tLjY
EVI FILIPPOU
vibraphone
ROBERT LUCACIU
bass
Zuletzt war die vielseite Vibraphonistin in Hamburg mit der NDR Bigband zu hören, Jetzt also in kleiner Duo-Besetzung bei uns,
Die dynamische Zusammenarbeit zwischen der griechischen Vibraphonistin und dem deutsch-rumänischen Kontrabassisten hat eine künstlerische Partnerschaft entstehen lassen, die sich den Zwängen starrer Genre-Kategorisierungen entzieht. Ihrer musikalische Forschungsreise liegt eine Vielzahl von Quellen zu Grunde: von den komplizierten Kompositionen der klassischen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts über die temperamentvollen Rhythmen des Jazz bis hin zu beschwörenden Geschichten, die in den Traditionen der Folklore verwoben sind. Diese gemeinsame klangliche Erkundung überschreitet die Grenzen vordefinierter Etiketten: die Essenz ihrer Arbeit liegt im Bereich grenzenloser Kreativität. Die Verflechtung ihrer einzigartigen Hintergründe führt zu einem exquisiten Klangteppich, in dem die Lebendigkeit des Balkan mit dem kosmopolitischen Einfluss der zeitgenössischen europäischen Musiklandschaften zusammenfließt. In einer durch vielfältige Einflüsse bestimmten Welt schaffen sie ein Hörerlebnis, das sowohl zeitlos als auch zeitgenössisch ist – ein Zeugnis dafür, wie sich musikalische Traditionen und Innovationen im
rhythmischen Kern der menschlichen Erfahrung vermischen.
Evi Filippou, geboren 1993 in Volos auf dem griechischen Festland, fing bereits mit 7 Jahren angefangen Schlagzeug zu spielen, Mit Stipendium des Athener Konzerthauses schloß sie das Volos Konservatorium ab und zog 2011 nach Berlin, wo sie ihr Bachelor und danach das Master Studium an der Hochschule für Musik „Ηanns Eisler” fortführte. Ausgebildet wurde sie zunächst als Perkussionistin und Vibraphonistin im Bereich der klassischen Musik. Angekommen in Berlin verspürte sie bald den Drang, ihr Spektrum zu erweitern. »An der Hochschule war alles so hübsch, ich wollte etwas Härteres, um das alles auszugleichen«, erinnert sie sich in einem Interview, »ich suchte etwas, womit ich mehr von mir selbst ausdrücken konnte«. Die Antwort hieß: Jazz. Improvisation. Ihre eigene Musik und Arrangements spielt Evi mit ihrem Projekt inEvitable. Die erste Platte des Projekts hat den deutschen Jazz Preis für Debut Album des Jahres 2023 bekommen. Ihre Berufserfahrungen schließen die Mitwirkung bei Orchestern und Kammermusik Ensembles in ganz Europa ein als auch solo Auftritte sowie Duo Kooperationen. In der Jazz Szene ist sie durch Kooperationen u.a. mit Chris Dahlgren, Arne Braun, Elias Stemeseder, Uli Kempendorff und Angelika Niescier bekannt geworden. Außerdem ist Evi Teil der n ï m Dance Company der österreichischen Choreografin Naïma Mazic. Als Kuratorin setzt sich Filippou für Diversität im Jazz und in der Improvisationsszene Berlins seit 2019 mit den Konzertreihen Balance for Better (WdK 2019), Das ist nicht eine Frauen Konzertreihe (ZigZag Jazzclub, 2021) und zusammen mit Jacobien Vlasman dem Bitches Brew Festival (House of Music 2021,
Gretchen 2022) ein.
Robert Lucaciu ist ein vielseitiger Musiker, der sich in den letzten Jahren als fester Bestandteil der deutschen Jazzszene etabliert hat. Neben seiner Zusammenarbeit mit Evi Filippou ist er durch sein eigenes Sextett „Fallen Crooner“ bekannt, in dem er gemeinsam mit Musikern aus Köln und Berlin Themen wie Männlichkeit und Humor bearbeitet. Neben diesen Projekten ist Lucaciu auch als gefragter Sideman in verschiedenen europäischen Bandprojekten aktiv. Sein musikalisches Spektrum reicht von zeitgenössischem Jazz über klassische Musik bis hin zu experimentellen Klängen. Lucaciu wurde für sein Schaffen mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Leipziger Jazznachwuchspreis und dem Kathrin Preis. Sein Einfluss ist auf über 20 Alben zu hören, und seine Konzertreisen haben ihn in über 30 Länder auf der ganzen Welt geführt.
„Das Duo ist nicht nur phänomenal gut aufeinander eingespielt, es weiß auch komplexe Strukturen und Kompositionen auf äußerst unterhaltsame Weise über die Bühne zu bringen. Allein, wie sie sich beim Spielen angrinsen oder in Solomomenten der oder des jeweils anderen auf ihren Instrumenten lümmeln, ist eine Augenweide. Bei ihrer Performance steht völlig außer Frage, dass sie in jedem einzelnen Augenblick zu 100 Prozent für das Publikum da sind. Dieses Zusammenspiel hat eine Klasse, die an einstige Auftritte von Gary Burton und Chick Corea erinnert. Doch nicht nur das: Zwischen den Songs beziehen sie Stellung zu politischen, künstlerischen und menschlichen Fragen. Dass im weitesten Sinne freier Jazz in
Wort und Ton auf eine derart inklusive und niemanden ausgrenzende Weise dargeboten werden kann, erlebt man wirklich nur ganz selten.“ (Wolf Kampmann, Jazzthing 04/05 2024)
„Die Vibraphonistin ist eine faszinierende Meisterin ihres Faches. An die Stelle oberflächlichen Hochleistungsgeklöppels tritt bei ihr das Modulieren des Tons, ihre Schlägel scheinen ihn aus den Klangplatten förmlich herauszumassieren. Die Interaktion der beiden war ebenso herausragend wie die Vielfalt des Materials, das zwischen atmosphärischer Zerbrechlichkeit und postavantgardistischer Klangerzeugung changierte.“ (Jazzzeitung 01/24)