WAS ICH GEFÜHLT, HAST DU GESUNGEN

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WAS ICH GEFÜHLT, HAST DU GESUNGEN

mit

Julia Brand, Schauspiel

Ulrich Bildstein, Bariton

Franck-Thomas Link, Klavier

Programm:

Franz Schubert und Johann Mayrhofer waren Freunde, Wohnungsgenossen und Leidensgefährten. Dieser Liederabend spürt ihrer geheimnisvollen Verbindung nach.

Was ich gefühlt, hast du gesungen

Franz Schubert und Johann Mayrhofer – eine Freundschaft

Eine wahrhaft fidele WG war das in der Wipplinger Straße in Wien, in der der Dichter Johann Baptist Mayrhofer und der 10 Jahre jüngere Komponist Franz Schubert vom Herbst 1818 bis Ende 1820 zusammen wohnten. Ein enger Raum mit niedriger Decke, feuchte Wände, ein durchgespieltes Klavier. Schubert vertonte 47 Gedichte von Mayrhofer, einzig Goethe war ein noch wichtigerer Textlieferant für Schuberts Liedproduktion. Mayrhofer war als Bücherrevisor beim „K. K. Bücher-Revisionsamt“ im Rahmen der staatlichen Zensur durch das Metternich-Regime tätig. Auf diesen Broterwerb war er, entgegen seiner eigentlichen politischen Haltung, angewiesen. Er war ein knochiger, cholerischer, wenig geselliger Mann, ein Hypochonder mit stark depressiven Zügen. Franz Schubert jedoch war der Einzelgänger innig zugetan. Mayrhofer schrieb später: „Während unseres Zusammenseins konnte es nicht fehlen, dass Eigenheiten sich kundgaben. Nun waren wir jeder in dieser Beziehung reichlich bedacht und die Folgen blieben nicht aus. Wir neckten einander auf mancherlei Art und wendeten unsere Kanten zur Erheiterung und zum Behagen einander zu. Seine frohe gemütliche Sinnlichkeit und mein in sich geschlossenes Wesen traten schärfer hervor und gaben Anlass, uns mit entsprechenden Namen zu bezeichnen.“ Vom frühen Tod Schuberts 1828 war Mayrhofer tief erschüttert. Er schrieb in einem Gedicht über seinen Freund: „An Franz. / Du liebst mich! Tief hab ich es empfunden, / du treuer Junge, zart und gut…“. An Frauen war Mayrhofer nicht interessiert. Wie eng die Verbindung zwischen Schubert und Mayrhofer war und wie sie sich äußerte, ist nicht belegt. Die einschlägige Forschungsliteratur ist sich hierzu bemerkenswert uneinig.

Unser Abend mit Liedern von Franz Schubert nach Texten von Johann Mayrhofer wagt einen Blick durchs Schlüsselloch in die WG der beiden. Dabei geht es um ein durchaus voyeuristisches Vergnügen, jedoch nicht im allzu wörtlichen Sinne. Wir lassen unserer Phantasie freien Lauf und imaginieren einen Abend, den Mayrhofer und Schubert gemeinsam verbringen. Zufällig ist auch noch die Göttin der Nacht anwesend. Die Nacht und die Erlebnisse, die die Nacht möglich macht, war für das gesamte Biedermeier wie natürlich auch für Schubert und Mayrhofer ein zentrales Motiv. Ein anderes wichtiges Motiv für Schubert und Mayrhofer war das Wasser, das ebenfalls für den Zug ins Unterbewusste steht, das damals freilich noch nicht das Unterbewusste genannt wurde. Ergänzt werden die Lieder durch Texte, die aus Briefen Schuberts und anderen Zeitzeugnissen collagiert wurden, aber auch durch eigene Assoziationen und, unter anderem, Roland Barthes „Fragmente einer Sprache der Liebe“.

Der Gondelfahrer D 808

Lied eines Schiffers an die Dioskuren op. 65 Nr. 1

Der zürnenden Diana D 707

Der Schiffer D 536

Fahrt zum Hades D 526

Am Strome op. 8 Nr. 4

Freiwilliges Versinken, Nachlass, Lfg. 11

Abschied D 475

Auflösung D 807

Der Sieg D 805

http://feierabendkonzert.de/

Nov 14 2018

Details

Date: 14. November 2018
Time: 18:00 - 19:00
Cost: €10 – €15
Veranstaltung Categories:
Website: Visit Event Website

Venue

Halle 424

Stockmeyerstr. 43
Hamburg, 20457 Deutschland

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Visit Venue Website

Schedule

  • Einlass 17:00
  • Konzert 18:00
  • Lounge 19:00
  •  

Parkplätze begrenzt verfügbar.

Veranstalter

Hamburger Kammerkunstverein
Phone: 040 / 317 96 94 0
Email:
Website: Visit Organizer Website

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