1. Blaues Konzert DER HAMMER OHNE MEISTER

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1. Blaues Konzert DER HAMMER OHNE MEISTER

Pierre Boulez: „Le Marteau sans maître“ für Alt und 6 Instrumente

Zum Beginn der Blauen Woche feiern wir 100 Jahre Boulez mit einem seiner Meisterwerke!

Musikalische Leitung: Omer Meir Wellber
Mezzosopran: Lotte Betts-Dean
Orchester: Musiker:innen des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg

Unter der Leitung von Omer Meir Wellber setzt das Philharmonische Staatsorchester Hamburg einen farbenreichen Akzent in die Saison: DIE BLAUE WOCHE. Das neue Festival löst die früheren Akademiekonzerte ab und verbindet einerseits einzigartige Werke und Programme und zeigt andererseits die besonderen Qualitäten unserer Orchestermusiker:innen. In der ersten Ausgabe machen sie Metamorphosen aller Art hörbar – so mutieren beispielsweise im ersten Festivalkonzert mit Boulez so bahnbrechenden und wie rätselhaften Werk Le Marteau sans maître die Instrumente zu Singstimmen, während die Sängerin immer wieder eine Klangrolle ohne Text einnimmt. Das Werk selbst entfaltet dabei auf labyrinthische Weise in seinem Inneren quasi alle seine Eigenschaften aus einer einzigen kleinen Zelle, wie aus der Sequenz unserer Erbinformationen, aus der zuerst ein Embryo und dann alles Übrige entsteht, ohne dass von außen jemand willkürlich einschreitet. Sans maître eben – ohne Meister – was so viel bedeutet, dass der Komponist sich zwar die Gesetzmäßigkeiten dieses Schöpfungsaktes ausgedacht hat, sich das Werk aber ab einem gewissen Punkt wie ein lebendiges kreatives Wesen selbst generiert, eine autonome Morphogenese.

„Zweifellos ist Le Marteau sans maître nicht nur eines der bemerkenswertesten Werke des jungen Franzosen, er verkörpert viel mehr ein ganz bestimmtes – für einen Teil der heutigen Avantgarde typisches – Form- Klangideal. Es ist jenes Ideal einer in Vibratinosgelée getauchten, femininen Sinnlichkeit, einer katzenhaften Hyperraffinesse, wobei die samtweichen Pfoten der Altflöte eine tiefe Frauenstimme streicheln, die jedoch weitaus häufiger von den gespreizten Krallen von Xylorimba, Maracas und Claves gekratzt wird. Das Sadistische manifestiert sich dabei mit seltsamer Besonnenheit, gleichsam in Seidenhandschuhen steckend: die Leichen werden kaum zerfleischt, wohl aber mit ganz systematischen und sanften Schnitten seziert – wollüstige Betätigung einer ästhetisierenden Grausamkeit, ausgeführt von einem wirklich aristokratischen Folterknecht mit Pinzette statt dem Hackmesser. Die melancholisch-sadistisch-surrealistischen Texte René Chars werden durch die Musik in ein Labyrinth hoher Klagelaute gesogen, in ein immer feiner sich verästelndes Maßwerk graziler Klänge, das nur behutsam zubeißt.“ György Ligeti (1959)

 

Foto: Hilde Van Mas

Okt 08 2025

Details

Date: Oktober 8
Time: 19:30 - 21:00
Cost: 28€
Veranstaltung Categories:
Website: Visit Event Website

Venue

Halle 424

Stockmeyerstr. 43
Hamburg, 20457 Deutschland

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Schedule

  • Einlass und Bar: 18:30
  • Konzert: 19:30
  •  

Freie Platzwahl
Barrierefrei
Parkplätze vorhanden

Veranstalter

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Website: Visit Organizer Website

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