https://www.youtube.com/watch?v=pcVatUB6EnY&t=650s
Émile Parisien (saxophone)
Roberto Negro (piano)
Les Métanuits
Duo-Improvisationen inspiriert von György Ligetis Streichquartett Nr. 1 ‚Métamorphoses nocturnes‘
Am 28. Mai 2023 wäre der Komponist György Ligeti 100 Jahre alt geworden. Auch wenn ihn Stanley Kubrick durch die Verwendung seiner Musik im Soundtrack für ‚2001 Odyssee im Weltraum‘ bekannt gemacht hat, ist der Kosmopolit der Neuen Musik kein Publikumsfavorit geworden. Umso mehr Eindruck hat Ligeti bei vielen Musikern hinterlassen, so auch bei dem herausragenden französischen Saxophonisten Émile Parisien und dem Italiener Roberto Negro, den viele für einen der aktuell spannendsten Pianisten Europas halten. Als sich herausstellte, dass Ligetis Streichquartett Nr. 1 beider Lieblingskomposition des Ungarn ist, war die Idee für das Duo-Projekt geboren. Die Aufnahmen sind im Mai 2023 bei ACT erschienen.
„Das Streichquartett ist eine reichhaltige Inspirationsquelle für unsere Improvisationen“ erklärt Parisien. „Als eines seiner frühen Werke (…) ist es noch stark von Béla Bartok beeinflusst. Deshalb auch dieses starke, bewegende Gerneralthema, dass sich duch das ganze Stück zieht“. Besonders die Rhythmik des Stücks, die fast schon an Strawinski erinnert, begeisterte Parisien und Negro seit jeher. Sie verleiht ihrer in elf Teile gegliederten Adaption nun die entscheidende Struktur.
Hochvirtuos, alle klanglichen Möglichkeiten ihrer Instrumente nutzend, oft in irrwitzigem Temp, dann wieder mit lyrischem Atem jagen die beiden durch sich ständig änderne Umrahmungen des Themas. „Die Überschneidungen zwischen klassischer Musik und Jazz liegen mir besonders am Herzen. Die Grenzen zwischen diesen Genres müssen nicht mehr bestehen“, befindet Roberto Negro. So halten sich die Musiker nicht mit historisierenden Konventionen einer alten abstrakten Avantgarde auf, sondern lassen betörend aktuelle, mitreißend konkrete Musik erklingen.
(Textauszug aus ACT Pressetext)
Foto: Jean-Pascal Retel