Was klingt wie der Anfang eines Liebeslieds, ist in Wirklichkeit ein patriotisches Lied aus dem Jahre 1820. Johannes Brahms verwendet es als musikalisches Material für seine zweite Sonate F-Dur op. 99 für Violoncello und Klavier.
Wahrscheinlich zitierte Brahms ein „altdeutsches“ Lied, weil er sich in die Nachfolge eines anderen großen Deutschen sah, nämlich Ludwig van Beethovens. Seine intensive Beschäftigung mit Beethoven zeigt sich auch in seiner zweiten Cellosonate, die am Thuner See entstand, wo Brahms 1886 einen glücklichen Sommer verbrachte.
„Ich hab mich ergeben“ wurde auch gesungen, als sich 1949 der Deutsche Bundestag zu seiner konstituierenden Sitzung traf. Die Nationalhymne Mikronesiens beruht übrigens ebenfalls auf dieser Melodie – ein bemerkenswertes Zeugnis transkultureller Migration.
Bar und Abendkasse 17 h, Konzert 18 h, Lounge 19 h
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- Johannes Krebs, Violoncello
- Franck-Thomas Link, Klavier