Trygve Seim – Saxophon
Mats Eilertsen – Kontrabass
Kristjan Randalu – Klavier
Markku Ounaskari – Schlagzeug
Das achte ECM-Album des norwegischen Saxophonisten TRYGVE SEIM als Leader – HELSINKI SONGS – fasziniert den Zuhörer von der ersten Note an mit seiner Lyrik, seiner ätherischen Atmosphäre und seiner melodischen Kreativität. Unverkennbar und typisch für Seim: ein Hauch von orientalischen Einflüssen. Trygve schrieb den größten Teil von Helsinki Songs während seiner Aufenthalte in der finnischen Hauptstadt, in einer Wohnung mit „der Aura eines Komponisten“. Zurück in Oslo verwirklichte er die Kompositionen im Rainbow Studio mit seinem überragenden Quartett, bestehend aus dem estnischen Pianisten Kristjan Randalu, dem norwegischen Bassisten Mats Eilertsen und dem finnischen Schlagzeuger Markku Ounaskari. Das neue Album steht für eine tiefe Verehrung vor Legenden wie Ornette Coleman und Jimmy Webb, und liebevolle Widmungen seiner Kinder und Bandkollegen.
Über seine Einflüsse und Ambitionen sagt Seim: „Als ich ein kleiner Junge war, kaufte mir mein Vater ein Saxophon, aber ich interessierte mich mehr für Fußball. Dann machten wir eine lange Autofahrt und er spielte Jan Garbareks ECM-Album Eventyr. Ich war so bewegt davon, allein vom Klang von Garbareks Saxophon, dass ich mich wirklich für das Instrument zu interessieren begann. Auch heute noch hat mich dieser Eindruck nicht losgelassen. Es ist etwas an der besonderen Art, wie er seinen Ton erzeugt, aber auch die Tatsache, dass die meisten Musiker sich darum kümmern, wie viele Noten sie spielen können, während Garbarek mit seinem Saxophon immer eine Geschichte erzählt. Seitdem habe ich mich immer zu Musikern hingezogen gefühlt, die mit ihren Instrumenten eine Geschichte erzählen. Und genau das möchte ich auch tun.“
Als geborener Improvisator wagte sich Seim früh über bekannte Jazzidioms hinaus, u.a. erweiterte er seinen Horizont durch das Studium arabischer Musik in Kairo. Seim hat sich auch mit klassischen indischen Traditionen beschäftigt und sich von armenischen Musikern inspirieren lassen. In den letzten Jahren erkannte der Saxophonist gewisse Verwandtschaften zwischen diesen Traditionen – mit ihren Tonleitern, Modi und melodischen Arabesken – und der Volksmusik seiner norwegischen Heimat. Nach Projekten mit größeren Ensembles und Duo-Projekten ist er zum Format des klassischen Jazzquartetts zurückgekehrt ist, das er lange als historische Last empfand. „Aber jetzt bin ich in diesem Quartett von Musikern umgeben, die es mir ermöglichen, wirklich ich selbst zu sein.“
„Es sind zum Niederknien schöne 63 Minuten und 49 Sekunden, die uns Trygve Seim mit seinen elf größtenteils in der finnischen Hauptstadt komponierten ‚Helsinki Songs‘ beschert. Seine von Zeit und Raum losgelösten Melodien schmeicheln sich in ihrer puren Schönheit – ohne jegliches Kalkül, unbedingt schön sein zu wollen – in die Gehörgänge. Es ist Erntezeit, die jahrelange Beschäftigung des Osloers mit der nordischen Tradition, mit ägyptischer, indischer und armenischer Musik und natürlich auch mit den unterschiedlichsten Phänomenen der Jazzgeschichte trägt nun ihre Früchte.“ Peter Füssl, Kultur
